- Vernalisation
- Ver|na|li|sa|ti|on 〈[
vɛr-] f. 20; unz.〉 = Jarowisation [zu frz. vernal „frühlings...“; zu lat. ver „Frühling“]
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Vernalisation[zu lateinisch vernalis »zum Frühling gehörend«] die, -/-en, Jarowisation, die Herbeiführung der Blütenbildung durch niedrige Temperaturen (meist zwischen 10 ºC und dem Gefrierpunkt) über mehrere Wochen v. a. bei zweijährigen und winterannuellen Pflanzen (z. B. Wintergetreide, das nach der Keimung im Herbst die Einwirkung der winterlichen Kälte benötigt, um im folgenden Sommer blühen und fruchten zu können). Experimentell lässt sich das Winter- und Sommergetreide rascher zur Blüte bringen, wenn schon die (vorgequollenen) Samen einer künstlichen Kältebehandlung unterworfen werden (ein von T. D. Lyssenko ausgearbeitetes Verfahren). Da auch die Entwicklungszeit anderer ein- oder zweijähriger Pflanzen durch Kältebehandlung verkürzt werden kann, hat die Vernalisation v. a. in der Pflanzenzüchtung praktische Bedeutung. Die Kälteeinwirkung kann durch Gabe von Gibberellinen ersetzt werden, doch ist deren Rolle im physiologischen Mechanismus der Blütenbildung noch nicht geklärt. Die Vernalisation steht in engem Zusammenhang mit dem Photoperiodismus, da auch bei kältebehandelten Pflanzen die für sie jeweils spezifische Tageslänge zur Blütenbildung notwendig ist.* * *
Ver|na|li|sa|ti|on, die; -, -en [zu spätlat. vernalis = zum Frühling gehörend, zu: ver = Frühling] (Landw.): Jarowisation.
Universal-Lexikon. 2012.